ArtisVita ist eine Vereinigung nach französischem Recht (loi
1901). Ziel ist die Förderung von aktueller Kunst, insbesondere
die
Organisation von Ausstellungen. Geleitet wird das Projekt
von
Reinhard Blanck und Stefan Dobadka, zwei deutschen Künstlern, die
in Calais und
in
Köln leben. Wenn Sie mehr über
die beiden wissen möchten, besuchen Sie bitte deren Home-page
unter artdocuments.de.
Das
Projekt wurde im Jahre 2000 mit dem Kauf des Hauses angedacht.
Seinerzeit gab es im Aude nur wenige Ausstellungsplätze.
Internationale, aktuelle Kunst wurde wenig gezeigt. Zwischen 2005 und
2007 wurden daher überwiegend internationale Künstler ausgestellt,
deren Arbeiten Position bezogen im Dialog zwischen Künstler und
Betrachter. Wichtig war dabei die Auseinandersetzung mit den
Möglichkeiten der jeweils eingesetzten Technik, das Ausloten von
Grenzbereichen und das Hinterfragen der eigenen Rolle als
Kunstschaffender.
“Cross-Over”-Projekte, bei denen entweder ein
Künstler seine Arbeitsweise in neue Bereiche ausweitet oder in denen
mehrere Künstler verschiedener Sparten zusammenarbeiten, bildeten einen
Schwerpunkt.
ArtisVita stellte die von den jeweiligen Künstlern
gefundenen Antworten bevorzugt in Doppelausstellungen gegenüber. So
wurde der Kunstkonsument in einer Ausstellung mit verschiedenen
Lösungsansätzen, verschiedenen Techniken oder verschiedenen Positionen
konfrontiert.
Die Region, besonders das Minervois, befand sich
an einem gesellschaftlichen Wendepunkt: der traditionelle Weinbau
orientierte sich weg von einer Massenproduktion zu kleineren Einheiten.
Gleichzeitig erneuert sich die Bevölkerung ständig durch Zuzug von
Franzosen aus anderen Regionen und von Ausländern.
Die unter
dem Begriff „Dezentralisation“ geschaffenen neuen Strukturen im
ländlichen Raum haben nun zahlreiche Plätze für Ausstellungen entstehen
lassen. Neu geschaffene Touristenbüros, Bibliotheken, Mediatheken und
Kulturhäuser betreiben jetzt gut ausgestattete Ausstellungsräume mit
Hilfe öffentlicher Gelder. Professionelles Personal organisiert für das
interessierte Publikum um diese Plätze herum ein reichhaltiges
Programm. Für Künstler ist es nicht mehr so schwierig, einen passenden
Ausstellungsplatz zu finden.
In dieser veränderten Situation
hat ArtisVita in den Jahren 2008 und 2009 eine Auszeit genommen, um sich neu zu
orientieren und dann Ende 2010 beschlossen, das Gebäude zu verkaufen. ArtisVita sieht seine Ausstellungen als Ergänzung zum
bestehenden Angebot, nicht als Konkurrenz. Die besonders im Juli/August
reichlich angebotenen Kultur-orientierten Animationen entbinden
ArtisVita nun von einem
strikten Ausstellungsprogramm. In Zukunft wird es
daher unregelmäßig einzelne Ausstellungen an einem anderen Ort geben.
Die neue Freiheit soll genutzt werden, um andere Bereiche der
Kunst zu erschließen, weg von der klassischen (Verkaufs-)Ausstellung,
zu seltener gezeigten, ephemeren Formen aktueller Kunst.