Matthias
Surges, Farblandschaften
Matthias Surges
beschäftigt sich seit einigen Jahren mit dem Thema Landschaft.
Seine Auseinandersetzung damit führte ihn nach einer Phase der
konventionellen Landschaftsmalerei zu abstrakten Aquarellstudien,
welche einen Landschaftsraum skizzieren. Sie zeigen flächige, auf
die reine Farbgebung reduzierte Horizontansichten, die aus
mehreren übereinandergelegten Farbverläufen entstehen. In den
Farbreliefs hingegen, die zwischen Malerei und Skulptur angesiedelt
sind, entwickelt der Künstler durch Reduktion auf eine einzelne
Farbe farbige Formen. Hier nimmt die Fläche durch Abkantung Raum
an. Lichteinfall und Schattenbildung erschaffen den räumlichen
Eindruck, der durch Veränderung des Betrachterstandpunktes
Bewegung erhält.
Obwohl die
monochromen Bild-Objekte sowohl durch die Materialauswahl (Aluminium,
Industrielack/ Acryl) als auch durch ihre minimalistische Struktur
einen Gegensatz zum herkömmlichen Natureindruck zu bilden
scheinen, verweisen ihre Titel, die entweder der verwendeten Farbe
oder Ortsnamen entnommen sind, auf den Bezug zur Natur. In der
künstlerischen Auseinandersetzung mit einem historischen
Sujet hat Matthias Surges hier eine neue Betrachtungsweise und
-aufforderung entwickelt, indem er das Erlebnis der Landschaft und die
Kontemplation von Naturerscheinungen als konkrete Form (und Farbe)
phänomenologisch erfahrbar macht. Ursprünglich aus dem
subjektiven Erlebniskontext genommen, entwirft er das Konzept
für eine abstrakte Landschaft, in der Form und Farbe auf ihren
reinen Aussagewert reduziert sind und vom Betrachter durch eigene
Assoziationen individuell erfahren werden.
(Dr.
Ann-Katrin Günzel)